Seit einigen Jahren wird der Zusammenhang zwischen Arbeit und Gesundheit in den Medien vermehrt behandelt. Die Schlagzeilen sind alarmierend, allerdings keinesfalls nur in der Klatschpresse, sondern ebenso in seriösen Studien und medizinischen Magazinen. Die Anzahl der psychischen Krankheitsfälle ist deutlich gestiegen. Für Unternehmer und ihre Betriebe ist dies erschreckend. Psychische Erkrankungen bedeuten lange Ausfälle der Mitarbeiter, was aus emotionaler Sicht schwerwiegend ist und darüber hinaus den Unternehmenserfolg gefährdet. In modernen Zeiten ist das Humankapital einer Firma besonders wichtig. Es muss bestmöglich geschützt werden, um die betriebswirtschaftlichen Schäden möglichst gering zu halten.
Die psychische Gesundheit der Mitarbeiter wurde bis vor kurzem beachtet. Ihr Erhalt wurde als persönliche Aufgabe der Angestellten betrachtet. Wir befinden uns jedoch in einem Zeitalter, in dem eine chronische Arbeitskräfteknappheit den Arbeitsmarkt beherrscht. Personen, die auf Grund körperlicher oder psychischer Krankheiten ausfallen, bedeuten einen hohen Verlust. Während die Medizin stetig Fortschritte macht und psychische Erkrankungen heute sehr differenziert behandelt werden können, nimmt die Bedeutung der Prävention psychischer Krankheiten weiterhin zu. Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist es wichtig, eine Gesellschaft zu schaffen, die möglichst gesund ist. Wenn die Entwicklung von Krankheiten durch verantwortungsvolles Verhalten und präventive Maßnahmen vorgebeugt werden kann, spart dies aus privat- und gesamtwirtschaftlicher Sicht hohe Geldsummen.
Jeder Arbeitgeber hat die Möglichkeit, die Gesundheit seines Arbeitsteams mit Hilfe passender Präventivmaßnahmen zu schützen.
Was ist das Burnout-Syndrom? – Ursachen, Symptome und Folgen
Wir befinden uns in einem Zeitalter, in dem Menschen weltweit vor ganz neue Herausforderungen gestellt werden. Privatleben und Berufsalltag unter einen Hut zu bringen, ist alles andere als einfach. Die Anforderungen steigen und das alltägliche Leben wird stetig komplexer. Viele Menschen haben das Gefühl, täglich überstrapaziert zu werden. Sie verlieren den Blick für den Sinn in ihrem Leben, fühlen sich ausgelaugt und ausgebrannt. Dieser Zustand wird als Burnout bezeichnet. Wenn sich Gleichgültigkeit, emotionale Erschöpfung, Antriebslosigkeit und Misserfolge einstellen, dann können psychosomatische oder physische Krankheiten die Folge sein. Der Stress ist chronisch, breitet sich auf verschiedene Lebensbereiche aus und wird nur von unzureichenden Ruhepausen unterbrochen. Die betroffenen Personen haben das Gefühl, von ihrer eigenen Person losgelöst zu werden. Sie können sich nicht mehr mit ihren Handlungen, ihren Gefühlen oder Aussagen identifizieren.
Wenn der Erschöpfungszustand so weit fortgeschritten ist, dass sich die betroffene Person arbeits- oder handlungsunfähig fühlt, kann sie über mehrere Wochen oder sogar Monate und Jahre hinweg ausfallen. Die Erholung fällt schwer, besonders dann, wenn sich das Burnout-Syndrom erst einmal ausgebreitet hat. Bis vor wenigen Jahren wurde das Burnout-Syndrom zwar anerkannt, allerdings nicht als Erkrankung im Sinne des ICD-10 Schlüssels geführt. Nun lässt sich das Syndrom unter dem Diagnoseschlüssel Z73.0 finden. Es fällt in den Bereich „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“ und wird als „Ausgebranntsein“ beschrieben.
Interessant ist, dass weiterhin keine Behandlungsdiagnose festgelegt wurde. Die Diagnose „Burnout“ kann dazu beitragen, dass eine Person eine Überweisung für einen stationären Krankenhausaufenthalt bekommt. Sie bedeutet jedoch nicht, dass automatisch auch eine Leistungspflicht der Krankenkasse begründet wird, wie es beispielsweise bei einer Depression der Fall ist.
Ursachen für das Burnout-Syndrom
Das Burnout gilt bis heute nicht als psychische Erkrankung und taucht deshalb aus medizinischer Sicht in Kombination mit anderen Erkrankungen auf. Die Diagnose umfasst beispielsweise eine Depression oder eine Anpassungsstörung. Die Auslöser sind vielfältig und können von der betroffenen Person oft nicht direkt beeinflusst werden. Meist ist es die emotionale Überforderung, die zur Hauptursache für die Entwicklung eines Burnouts wird. Erschwerend kommt hinzu, dass die Patienten das Ausmaß der einzelnen Symptome erst dann erkennen, wenn es bereits zu spät ist. Ein Burnout lässt sich im Anfangsstadium noch sehr gut behandeln. Ist der Schaden erst einmal entstanden, kann er nur schwer wieder rückgängig gemacht werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, präventiv zu arbeiten, statt sich auf die Behandlung bei vollständigem Ausbruch der Krankheit zu konzentrieren.
Junge Arbeitnehmer sind augenscheinlich besonders belastungsfähig, flexibel und ehrgeizig. Das macht sie jedoch anfälliger für psychische Krankheiten, die durch eine chronische Überlastung und anhaltenden Stress ausgelöst werden. Für Unternehmer und Führungspersonen ist es deshalb wichtig, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Herausforderungen und Erholung zu finden. Große Verantwortung, permanente Erreichbarkeit und komplexe Aufgabengebiete können die Mitarbeiter überlasten.
Symptome eines Burnout-Syndroms
Ein Burnout tritt nie von einem Tag auf den anderen auf. Die ersten Anzeichen sind bereits Monate vor der tatsächlichen Erkrankung vorhanden, werden in den meisten Fällen jedoch nicht sofort ernst genommen. Der Verlauf eines Burnouts ist schleichend. Wenn es durch die Überlastung am Arbeitsplatz ausgelöst wird, versuchen die betroffenen Personen zu Anfang noch, den beruflichen Stress im privaten Umfeld zu kompensieren. Dies gelingt jedoch nicht, weshalb zu Alkohol oder Medikamenten gegriffen wird. Die betroffene Person beginnt, ihr Verhalten in der Freizeit zu ändern und wird mitunter aggressiver. Produktivität und Konzentrationsfähigkeit lassen nach. Ebenso das Interesse, das vorher noch für die Arbeit, die Mitmenschen oder Hobbys verspürt wurde. Die erkrankte Person fällt durch ihre fehlende Anteilnahme, ihre Lustlosigkeit und ihre unausgeglichene Art auf. Neben den emotionalen Symptomen machen sich körperliche Symptome bemerkbar. Das Immunsystem wird geschwächt, weshalb es häufiger zu Infektionskrankheiten kommt. Chronische Unruhe und Schlafstörungen treten ebenfalls oft auf.
Der Verlauf einer Burnout-Erkrankung
Der deutsch-amerikanische, klinische Psychologe und Psychoanalytiker Herbert Freudenberger war der erste, der bereits im Jahr 1974 einen wissenschaftlichen Artikel über das Burnout-Syndrom verfasste. Er war es auch, der ein Modell zur Burnout-Erkrankung entwarf, das auf insgesamt 12 Phasen basiert.
- 1. Phase: Es entwickelt sich ein Zwang, sich zu beweisen.
- 2. Phase: Der Einsatz wird verstärkt.
- 3. Phase: Die eigenen Bedürfnisse treten zunehmend in den Hintergrund.
- 4. Phase: Bedürfnisse und Konflikte werden immer stärker verdrängt.
- 5. Phase: Die eigenen Werte werden umgedeutet.
- 6. Phase: Probleme werden immer mehr verleugnet.
- 7. Phase: Es erfolgt ein sozialer Rückzug.
- 8. Phase: Das Verhalten verändert sich deutlich erkennbar.
- 9. Phase: Das Gefühl für die eigene Persönlichkeit geht verloren.
- 10. Phase: Es stellt sich eine innere Leere ein.
- 11. Phase: Depressionen schleichen sich ein und wachsen.
- 12. Vollkommene Burnout-Erschöpfung
Die Folgen von Burnout-Erkrankungen aus Sicht des Arbeitgebers
Präventionsmaßnahmen sind mit Kosten verbunden. Dies lässt sich nicht verhindern, denn die psychische Gesundheit der Mitarbeiter hat ihren Preis. Diese Ausgaben sollten jedoch als Investition gesehen werden: Eine Investition in langfristig gesunde, arbeitsfähige und produktive Mitarbeiter. Überlastete Angestellte verursachen sehr viel größere Ausgaben als Präventivmaßnahmen. Sie sind häufig krank, machen viele Fehler, sind weniger motiviert und leiden an Konzentrationsschwäche. Darüber hinaus verlassen unzufriedene Arbeitnehmer das Unternehmen schneller, was mit einem kostenintensiven Recruiting verbunden ist. Zu stark beanspruchte Mitarbeiter behandeln die Kunden weniger empathisch, was zu sinkenden Verkaufszahlen und einer steigenden Kundenunzufriedenheit führt.
Wenn Sie ein erfolgreiches und langfristig gesundes Unternehmen führen möchten, sollten Sie deshalb unbedingt in die passende Burnout-Prävention investieren. Die Sicherstellung der psychischen Gesundheit von Arbeitnehmern ist für Unternehmen nicht freiwillig, sondern gesetzlich vorgeschrieben.
So schaffen Sie ein positives Arbeitsklima und beugen Burnout in Ihrem Team vor
Wenn der Leistungsdruck am Arbeitsplatz chronisch zu hoch ist, dann leidet das Arbeitsklima zunehmend darunter. Führungspersonen verspüren an ihrem Arbeitsplatz häufig großen Druck. Es fällt ihnen schwer, ihre Pausen einzuhalten, denn es warten unaufhaltsam neue Aufgaben auf der unaufhörlich länger werdenden To-do-Liste. Die komplexen Arbeitsaufträge fordern volle Konzentration und bringen Überstunden mit sich. Ein zu hohes Arbeitspensum ist jedoch die Hauptursache für die Entwicklung psychischer Krankheiten. Das Niveau kann langfristig nicht aufrechterhalten werden. Darunter leiden Konzentration, Produktivität und Kreativität. Es fällt zunehmend schwer, innovative Lösungskonzepte zu entwerfen, was zu einer Verschlechterung des Betriebsklimas führt.
Doch damit nicht genug, denn Studien und Umfragen haben ergeben, dass keineswegs nur die Arbeitnehmer in Führungspositionen von Burnout und anderen psychischen Krankheiten betroffen sind. In jeder Position können solche Erkrankungen auftreten, das Risiko gilt deshalb für jeden Mitarbeiter eines Unternehmens. Doch was kann getan werden, um die Wahrscheinlichkeit einer psychischen Erkrankung zu minimieren? Wer das Arbeitsklima in seinem Unternehmen pflegt, ist auf dem richtigen Weg. Transparenz und eine gute Kommunikation ebnen den Weg für ein gesundes Vertrauensverhältnis. Es gibt jedoch noch zahlreiche weitere Schritte, die Sie einleiten können, um das Betriebsklima in Ihrer Firma zu verbessern. Wir geben Ihnen hilfreiche, praxisnahe Tipps, die Sie in Ihren Berufsalltag einbauen können.
Die psychologische Sicherheit im Arbeitsteam
Wenn Sie es schaffen, in Ihrem Betrieb eine psychologische Sicherheit zu schaffen, senken Sie automatisch das Arbeitsaufkommen im Büro. Die Rollen und Aufgaben müssen klar verteilt werden, damit jeder Arbeitnehmer nachvollziehen kann, welche Ziele er erreichen soll und wie viel diese zum Erfolg des Teams beitragen. Denn wenn die Mitarbeiter wissen, worauf sie hinarbeiten, können Sie den Sinn in Ihren Aufgaben und Handlungsschritten erkennen. Die Angestellten sollten unbedingt einen festen Ansprechpartner haben, mit dem Sie Rückfragen klären und Lösungsansätze analysieren können. Psychologische Sicherheit, das bedeutet, sich vor seinen Arbeitskollegen und Vorgesetzten verletzlich zeigen zu können und neue, innovative und risikobehaftete Ideen auszusprechen. Wenn Sie ein Team in Ihrem Unternehmen haben, in dem unorthodoxe Lösungsansätze nicht gefördert werden und in dem Sorgen nicht angesprochen werden dürfen, schaffen Sie ein ungesundes Arbeitsklima, in dem sich die Angestellten nicht sicher fühlen. Sorgen oder erste Anzeichen eines Burnout-Syndroms gehen in einem solchen Team unter und auf lange Sicht ist mit Ausfällen und psychischen Erkrankungen zu rechnen. Wenn Sie jedoch ein Arbeitsteam erstellen und führen, in dem auf Sorgen eingegangen wird und in dem die Ängste der Mitarbeiter auf offene Ohren stoßen, kann das Krankheitsrisiko deutlich gesenkt werden.
Zu persönliche Beziehungen am Arbeitsplatz sind nicht immer von Vorteil. Sie gehen mit Erwartungen einher, die über die beruflichen Anforderungen hinausgehen. Es ist jedoch durchaus möglich, eine positive Beziehung auf professioneller Ebene zu etablieren. Die Mitarbeiter im Team begegnen sich mit Respekt, kommunizieren offen und sind transparent. Diese Werte, die Sie als Unternehmensleitung an Ihre Mitarbeiter weitergeben, sind entscheidend für den Erfolg eines Arbeitsteams. Wenn Arbeitnehmer es gewohnt sind, von ihren Teamkollegen und Vorgesetzten ein ehrliches, respektvolles Feedback zu erhalten, empfinden sie psychische Sicherheit. Sie wissen, dass Probleme professionell angesprochen und geklärt werden können und haben keine Angst davor, auch mal einen Fehler zu machen.
Die Wertschätzung der Mitarbeiter
Jeder Arbeitnehmer strebt nach einer Wertschätzung durch seine Mitmenschen. Wenn man sich auf seinen Beruf vorbereitet hat, eine Lehre gemacht oder die Universität besucht hat, dann beginnt man seine Karriere voller Hoffnung und Zuversicht. Man möchte die Welt verändern und einen guten Eindruck hinterlassen. Oft decken sich die Vorstellungen nicht mit der Realität. Der Arbeitsalltag sieht anders aus als man sich ihn vorgestellt hat und man hat das Gefühl, eher eine qualifizierte Maschine zu sein als ein Mensch.
Dies ist ein großes Problem, denn die Mitarbeiter sind die wichtigsten Ressourcen eines Unternehmens. Nur, wer dies erkennt und den Arbeitnehmern mit einer angemessenen Wertschätzung begegnet, kann langfristig ein erfolgreiches Unternehmen führen. Wichtig ist vor allem, dass die Wertschätzung von Mitarbeitern nicht nur ein theoretischer Bestandteil Ihrer Wertvorstellungen ist, sondern in der Firmenkultur auch tatsächlich gelebt wird. Interessant ist, dass bereits kleine Veränderungen zahlreiche Missstände aufheben können und eine große Auswirkung auf das Wohlbefinden der Angestellten haben.
Eine offene, transparente Kommunikation
Ein wenig Kaffeeklatsch in der Firmenküche kann wohl nie ganz verhindert werden. Doch wenn die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern nachlässt und stattdessen die Gerüchteküche brodelt, wirkt sich dies negativ auf die psychische Gesundheit der Arbeitnehmer aus. Ein freier Austausch und eine gute Kommunikation, die von Respekt und Wertschätzung geprägt ist, sind die Grundlage für ein gutes Betriebsklima. Denn wenn Teams oder Abteilungen nicht gut kommunizieren, wird Platz für Missverständnisse und Auseinandersetzungen geschaffen. Dies sollte vermieden werden. Die Hierarchie im Unternehmen steht fest, Kommunikationswege werden bestimmt und die Arbeitnehmer dazu erzogen, professionell zu kommunizieren. Auf diese Weise können viele Konflikte im Keim erstickt werden. Kommt es doch einmal zu einer Auseinandersetzung, so sind die Spielregeln allen Teilnehmern klar. Unfaire Kommentare, die das Feuer schüren und den Konflikt anheizen, sind nicht erwünscht. Stattdessen wird eine gute Kommunikation mit sachlichen Argumenten gefördert.
Psychische Krankheiten, sowie körperliche Beschwerden, sollten am Arbeitsplatz angesprochen werden. Sie sind nicht, wie häufig angenommen, ein Zeichen von Schwäche. Jeder Mensch wird im Laufe seines Lebens von den verschiedensten Krankheiten heimgesucht. Leider sind psychische Erkrankungen und emotionale Beschwerden weiterhin oft ein Tabuthema. Während es selbstverständlich ist, sich mit einem gebrochenen Bein eine Auszeit zu nehmen, gehen Menschen mit einem wachsenden Burnout-Risiko weiterhin arbeiten.
Als Führungsperson oder Unternehmer haben Sie die Aufgabe, den Weg für eine transparente Kommunikation in Ihrem Team zu ebnen. Sprechen Sie mögliche Beschwerden und Symptome immer wieder an, um Ihre Mitarbeiter dazu aufzumuntern, ihre eigenen Erfahrungen zu teilen. Psychische Krankheiten können ebenso behandelt werden, wie eine Mandelentzündung oder eine Sehnenscheidenentzündung. Wer in der Lage ist, die Symptome zu erkennen und richtig einzuordnen, sowie ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, der kann eine aufkommende psychische Erkrankung frühzeitig gezielt behandeln. Hierdurch können schwere Erkrankungen häufig verhindert werden, was wiederum die langfristige Gesundheit der Mitarbeiter fördert und die Kosten für den Arbeitsausfall senkt.
Flexible Arbeitsmodelle und -zeiten
Die Arbeit ist heute mit ganz anderen Vorstellungen und Ansprüchen verbunden als noch vor einigen Jahrzehnten. In vergangenen Generationen war es normal, dass man seinen Arbeitsplatz des Gehalts wegen aufsuchte. Es blieb ausreichend Zeit für einen Ausgleich, ein Hobby, die Erziehung der Kinder, den Haushalt und die Freunde. Doch die Zeiten haben sich geändert und in den vergangenen Jahren wurden die Berufe immer anspruchsvoller. Ein Gehalt reicht heute kaum noch aus, um eine Familie zu ernähren, weshalb beide Elternteile Vollzeit arbeiten müssen. Es bleibt keine Zeit mehr für die Kinder, sowie den Haushalt, Hobbys und Bekanntschaften. Der Druck ist zunehmend gestiegen und die Aufgabenbereiche wurden immer komplexer. Doch das neue Lebensmodell, das viele Personen heute führen müssen oder wollen, zeigt erste Spuren. Immer mehr Menschen fühlen sich überlastet. Ihre Energie und Lebenslust lassen nach, ebenso wie die Konzentrationsfähigkeit und Produktivität. Die beruflichen und privaten Auswirkungen sind vielfältig und größtenteils negativ.
Die Arbeitnehmer streben nach Flexibilität und wünschen sich ein selbstbestimmtes Arbeiten. An dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass nicht jeder Beruf oder Arbeitsplatz flexible Arbeitszeiten zulässt. Es gibt jedoch zahlreiche Berufsfelder, in denen durchaus flexibler gearbeitet werden kann. Diese Möglichkeit sollte genutzt werden. Jeder Mitarbeiter lebt sein persönliches, individuelles Leben. Er hat seine eigenen Bedürfnisse, die so gut wie möglich erfüllt werden sollten. Menschen, die zumindest einen Teil ihrer Arbeitszeit im Homeoffice verbringen, können ihre Entscheidungen sehr viel selbstbestimmter treffen. Die Arbeit wird aufgabenorientiert abgearbeitet, statt sich an feste Arbeitszeiten oder Arbeitsplätze zu halten. Erstaunlich ist, wie viel produktiver und kreativer Mitarbeiter sind, wenn sie sich ihre Arbeitszeiten selbst einteilen können. Sie finden ihren persönlichen Rhythmus und können dadurch ihre psychische Gesundheit stärken.
Ein Bewusstsein für psychische Erkrankungen schaffen und Selbsthilfe anbieten
Es gibt heute zahlreiche Möglichkeiten, die körperliche und psychische Gesundheit der Mitarbeiter im Unternehmen zu fördern. Fitness-Kurse, Yoga-Kurse und andere Seminar-Angebote helfen dabei, auf psychische Krankheiten und körperliche Erkrankungen gleichermaßen aufmerksam zu machen. Als Führungsperson oder Unternehmer haben Sie die Aufgabe, mit gutem Beispiel voranzugehen, selbst an den Seminaren teilzunehmen und diese regelmäßig anzukündigen. Psychische Beschwerden und emotionale Probleme sind weiterhin ein großes gesellschaftliches Tabuthema. Deshalb ist es wichtig, dass Sie diese Themen am Arbeitsplatz ansprechen und ein Bewusstsein für die psychische Gesundheit schaffen. Auf diese Weise verbessern Sie die Lebensqualität Ihrer Mitarbeiter. Die Möglichkeiten sind vielfältig und es wird empfohlen, ein weitreichendes Programm anzubieten. Die Mitarbeiter haben verschiedene Einstellungen und springen deshalb nicht unbedingt alle auf dieselben Methoden an.
Realistische Anforderungen stellen und eine gesunde Work-Life-Balance ermöglichen
Wer zu hohe Anforderungen an die Mitarbeiter stellt, schnellt über das eigentliche Ziel hinaus. Denn wenn sich die Arbeitnehmer überfordert fühlen, steigt der Stresspegel. Dadurch werden ihre Produktivität, sowie ihre Leistungsfähigkeit gesenkt. Bei zu niedrigen Anforderungen kommt es zu einer Unterforderung, die mit Langeweile und einem Kreativitätsverlust verbunden sind. Aus diesem Grund ist es wichtig, realistische Ziele zu setzen. Sie möchten Ihre Mitarbeiter fördern, ohne sie dabei zu überfordern.
Sie sind das Beispiel in Ihrem Unternehmen, denn bekanntlich möchte niemand morgens nach dem Chef im Büro erscheinen und abends vor dem Chef seinen Arbeitsplatz verlassen. Als Vorbild geben Sie den Ton an. Sie sollten diese Machtposition jedoch weise nutzen. Denn Zeit allein ist kein Indikator für Produktivität. Fordern Sie Ihre Arbeitnehmer dazu auf, ausreichend Pausen einzulegen und ihre Urlaube zu nutzen. Der Ausgleich ist wichtig für jede Person, die eine gute Karriere anstrebt. Junge Mitarbeiter wissen häufig jedoch nicht, wie sie ihre Ressourcen optimal einsetzen können. Sie verpulvern ihre Kraft in den ersten Wochen und Monate, nur um dann in ein Loch der Unproduktivität zu fallen. Zeigen Sie Ihren Mitarbeitern, wie eine gesunde Work-Life-Balance aussieht und geben Sie unterstützende Hilfestellungen. Das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben ist wichtig, ganz gleich, ob der Arbeitnehmer eine Familie mit kleinen Kindern besitzt oder allein in seine Wohnung zurückkehrt. Viele Unternehmen machen weiterhin den Fehler, Mitarbeitern mit Familie insgesamt mehr Freizeit und Entspannung zuzugestehen. Doch auch Singles, die zu ihrem Haustier zurückkehren und am Wochenende ihren Hobbys nachgehen, haben ein Recht auf Freizeit und eine gesunde Work-Life-Balance.
Teamevents als Schlüssel zu einem besseren Arbeitsklima und Burnout-Prävention
Auf Firmenevents wird ein bewusstes Teambuilding betrieben. Aus diesem Grund sind diese Veranstaltungen in vielen Unternehmen der Schlüssel zu einem besseren Arbeitsklima, was wiederum die psychische Gesundheit der Mitarbeiter fördert. Ein Firmenevent legt den Grundstein für das alltägliche Teambuilding am Arbeitsplatz. Wer sein Teambuilding-Event richtig plant, kann die Angestellten auf vielfältige Weise ansprechen und anregen.
Es können gleich mehrere Fortschritte erzielt werden:
Die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigert ihre Produktivität
Arbeitnehmer, die zufrieden sind und sich an ihrem Arbeitsplatz gut fühlen, zeigen eine deutlich gesteigerte Produktivität gegenüber unzufriedenen Angestellten. Durch ein unterhaltsames, inspirierendes Firmenevent können Sie Ihre Mitarbeiter zu neuen Höchstleistungen motivieren, ohne hierbei großen Druck aufzubauen, der wiederum zu psychischen Krankheiten führen könnte.
Die Mitarbeiterbindung und -identifikation werden gestärkt
Arbeitnehmer möchten sich mit ihrem Arbeitsplatz identifizieren können. Wenn ihr Arbeitgeber ihre Werte vertritt und eine gute Unternehmensphilosophie entwickelt, werden plötzlich dieselben Ziele verfolgt. Persönliche Bindungen steigern die Leistungsbereitschaft. Gleichzeitig fällt die Kommunikation leichter, wenn sich die Mitarbeiter gut verstehen und eine Bindung aufbauen können. Bei einem solch positiven Verhältnis zum Arbeitsplatz und Arbeitgeber können persönliche Bedürfnisse und Probleme angesprochen werden, ohne Kritik zu riskieren.
Wie bereits angesprochen, fördert eine gute, transparente Kommunikation das Arbeitsklima. Wenn insgesamt eine positive Grundstimmung herrscht, können Diskussionen auf professioneller Ebene geführt werden. All dies trägt zu einer Senkung der Krankheitsrisiken bei.
Unser Fazit zu Teambuilding als Burnout-Prävention
Das Burnout-Syndrom und seine Ursachen, sowie seine Folgen, haben heute große Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Die Aufgaben im Büro werden zunehmend komplexer und es fällt schwer, die beruflichen und privaten Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen. Wenn psychische Krankheiten ein Tabuthema sind, breiten sie sich aus. Deshalb ist es wichtig, das Bewusstsein für psychische Beschwerden und emotionale Probleme zu stärken. Diese Krankheiten müssen angesprochen werden, um aufklärende Arbeit zu leiten und präventive Maßnahmen einleiten zu können.
Die psychische und körperliche Gesundheit der Mitarbeiter spielt in jedem Unternehmen eine wichtige Rolle. Denn wenn Arbeitnehmer krankheitsbedingt ausfallen oder den Arbeitgeber wechseln, entstehen hohe Kosten, die nicht nur aus unternehmerischer Sicht eine große Belastung sind. Glücklicherweise gibt es zahlreiche Maßnahmen, mit denen psychische Krankheiten verhindert werden können, bevor sie ihr volles Ausmaß entwickeln. Ganz gleich, welche Position Sie an Ihrem Arbeitsplatz besetzen, sollten Sie sich mit Ihrer eigenen Gesundheit beschäftigen und die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter fördern.
Bei Symptomen oder Beschwerden ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Viele psychische Krankheiten können besser behandelt werden, wenn sie frühzeitig erkannt und ernst genommen werden.